Der Sozialverband in Hamburg fordert eine höhere staatliche Unterstützung für Studierende. "Das BAföG muss radikal und inflationsorientiert nach oben gehen", sagte der Hamburger Landeschef des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Klaus Wicher, laut Mitteilung von heute vor dem Hintergrund aktuell hoher Kreditzinsen. Derzeit seien an Hamburger Universitäten und Fachhochschulen mehr als 114.000 Studierende eingeschrieben, bei einer aktuellen BAföG-Quote von elf Prozent seien somit knapp über 100.000 Studierende auf anderweitige Geldquellen wie Job, Eltern oder Darlehen angewiesen, sagte Wicher.
Ein Studienkredit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist laut Wicher "so lange gut, soweit die Konditionen erträglich sind". Jedoch seien die Zinsen gestiegen. Das mache das Studierendenleben jetzt, aber auch in der Tilgungsphase nach Bachelor und Master, zu einer teuren Geldanlage.
Der laut SoVD Hamburg für die meisten Kreditnehmenden maßgebliche variable Zinssatz sei von April 2022 (4,95 Prozent) auf 7,86 Prozent im April des laufenden Jahres gestiegen. Ein fester Zinssatz könne erst ab Rückzahlung, in der Tilgungsphase, gewählt werden. Während des Studiums, wenn die Studierenden vom ausgezahlten Kredit leben, bleibe es bei variablen und derzeit hohen Zinsen, hieß es. "Auf viele, die ihre Karriere auf Kredit kalkuliert haben, wälzt ein Schuldenberg zu", mahnte Wicher.
EPD